Durch einen netten Hinweis von Gudrun bin ich auf diesen Artikel gestoßen, der mir sauer aufgestossen ist und aus dem ich in meinem Artikel erkennbar Zitieren und frei Schnauze kommentiere werde.
Die Forderung nach einem unverzüglichen Planungs- und Baustopp sei „kompletter Unsinn“, sagt Johann-Georg Jaeger von der Fraktion der Grünen.
Wie soll man zu einer vernünftigen Lösung kommen, wenn weiter munter geplant und auch schon gebaut wird? Lösungen sind gefragt und kein dummes Geschwätz.
„Es ist wirklich eine schwache Leistung, dass die Vereine erst jetzt mit ihren Bedenken aus dem Knick kommen“, meint Johann-Georg Jaeger weiter, den die Begründung verwundert. „Wenn Sportler einen Umweg laufen, sollte es ihrer Kondition doch eigentlich zuträglich sein.“
Der gute Herr scheint vom Laufsport soviel zu verstehen, wie Fische vom Fliegen. Ich werde mir wohl schwer überlegen, ob ich die Grünen nochmals wähle, wenn diese Partei Menschen in ihren Reihen hat, denen ich am liebsten ihr denkvermögen absprechen würde, was ich aber nicht mache, da ich ja niemanden als „geistigen Tiefflieger“ abstempeln und damit beleidigen möchte.
„Die Erfolge der Sportler hängen ja nicht von der einen Strecke ab“, meint auch SPD-Fraktionschef Rainer Albrecht. Und Trainingsmöglichkeiten werde es im Barnstorfer Wald auch weiterhin geben. „Dass die Vereine jetzt solch ein Fass aufmachen, kann ich nicht nachvollziehen.“ Nicht auf das klärende Gespräch zu warten, das schon vor Wochen für heute 15 Uhr angesetzt war, hält Albrecht für unsportlich.
Was möchte man von jemanden erwarten, dessen Partei im Begriff ist sich selbst lächelich zu machen. Ich denke da an Hartz IV und einige Äußerungen eines Herrn Gabriel. Dies scheint auch hier abzufärben. Da ist doch nur noch Kopfschütteln angesagt. Und auch er scheint nicht viel vom Laufsport zu verstehen.
Eva-Maria Kröger (Linke) zeigt Verständnis für die Unterzeichner der Baustopp-Forderung. „Ich kann die Enttäuschung der Sportler zutiefst nachempfinden“, sagt sie. … „Die Stadt wird noch einige Male Geld nachschießen müssen“, ist sie sich sicher. … Aber welche Alternative haben wir? Das Vorhaben einstellen?“ Solch eine Diskussion komme zum jetzigen Zeitpunkt viel zu spät.
Ich kann ehrlich gesagt auf Verständnis verzichten. Aber eines sollte noch erwähnt werden. Die STADT SIND WIR. Wir schießen das Geld nach. Das scheinen Politiker oft und gerne zu vergessen.
„Bei allem Respekt für unsere Sportler: Mit dieser Erklärung wird etwas zu kräftig ausgeholt“, meint auch CDU-Fraktionschef Dieter Neßelmann. „Das beanspruchte Areal war sowieso für den Zoo vorgesehen, da dafür ein Erbbaurecht existiert.“
Ich habe zu dieser Zeit noch nicht in Rostock gewohnt, als der Zoo dieses Erbbaurecht erhielt, aber ich denke, dass die meisten Bewohner dieser Stadt davon nichts wussten. So habe ich es wenigstens von vielen Seiten gehört und auch gelesen.
Ulrich Seidel von der FDP lehnt einen Baustopp ab. Er plädiert dafür, dass sich beide Seiten an einen Tisch setzen, „um zueinander zu finden“.
Was ist denn die FDP? Kann man das Essen?Ist gemein, ich weiß, zumal der gute Herr mit dem Tisch ja recht hat.
Ein Zitat aus den Leserbriefen.
Dr. Helmut Hochmuth aus Rostock käme es nicht annähernd in den Sinn, für 200 Schritte einen derartigen Disput vom Zaun zu brechen. „Jammern, motzen, stoppen — der neue (olympische) Dreikampf der Deutschen.“ Dabei müssten die zitierten „Sportgrößen“ am besten wissen, wovon sie reden, meint er. „Aber es zeigt sich auch hier: Größe hat nicht immer etwas mit geistigem Horizont zu tun. Ich selbst habe jahrelang das läuferische Kleinod im Barnstorfer Wald intensiv genutzt. Der Weg wäre wahrlich auf diesem Areal sehr flexibel zu umgehen.“ Da stelle sich die Frage der Verhältnismäßigkeit. „Aber eben offensichtlich nicht bei jedem. So erweist es sich zurzeit als ausgesprochen ‘modern‘, Entscheidungen, die längst (auch im gegenseitigen Einvernehmen) getroffen wurden, immer wieder infrage zu stellen, um sein ‘demokratisches Ego‘ zu befriedigen.“
Das gerade dieser „Mensch“ sich zu der Problematik äußert war klar. Auch dass er sich gegen die Sportler wendet war klar, nachdem er mit seinem ach so „großen geistigen Horizont“ die Rostocker Marathonnacht fasst kaputt gemacht hätte und er dafür von unseren „Sportgrößen“ und auch von mir und vielen anderen heftige Kritik einstecken musste. Außerdem scheint er seit errichtung des Zauns nicht mehr läuferisch im Wald gewesen zu sein, sonst wäre er auf den Unfug mit dem flexiblen umgehen des Areals nicht gekommen. Ich bezeichne sowas auch gerne als „geistigen Dünnpfiff“. Das war wohl nichts Herr Dr. Hochmuth. Setzen, sechs würde ich sagen.
Ich möchte es in aller Deutlichkeit sagen, ich bin für die Errichtung des neuen Affenhauses. Ich finde es richtig diese Tiere so artgerecht wie möglich zu halten. Ich bin auch bereit dafür auf ein Großteil des Barnstorfer Waldes zu verzichten. Es geht schließlich um Lebewesen, die den Menschen unserer Stadt anvertraut wurden. Ob Rostock das Darwineum braucht, ist für mich schwer zu sagen, auch ob es in diesem Umfang entstehen muss, gearde weil sich der Eintrittspreis dadurch auch noch erhöhen wird. Wird der Zooebesuch dann ein Luxus, den sich nur noch wenige leisten können?
Ich bin dafür nicht gut genug informiert und dort liegt ja auch der Knackpunkt. Der Informationsfluss. Mir geht es um die Art und Weise, wie mit Bürgerinnen und Bürgern dieser unserer schönen Stadt umgegangen wird. Ich fühle mich hintergangen und betrogen. Es kann doch nicht sein, dass über Jahre ein gigantisches Vorhaben geplant wird, Spendengelder dafür gesammelt werden, wo sich auch die jetzt so gerügten Sportler aktiv eingebracht haben und diese und alle anderen auch jetzt tierisch eins in die „Schnauze“ bekommen, nur weil man es nicht für nötig hielt, die potenziellen Besucher des Zoos im Vorfeld genau darüber zu informieren, was eigentlich geplant ist und wie das geplante Projekt umgesetzt werden soll. Ich bin maßlos enttäuscht und stinksauer. In dem Artikel vom 16.12.2010 in der OZ gibt sich der Zoodirektor Udo Nagel geschockt über die Forderung der Sportvereine eines Baustopps. Na, da weiß er jetzt wenigstens, wie wir uns gefühlt haben, als wir den Zaun erblickten, der das Areal absperrt. Ein Kompromiss muss her, mit dem jede Seite leben kann. Ich möchte mein Jahr 2011 nicht mit Protesten verbringen. Ich kann mir was besseres vorstellen als ein „Stuttgard21“ in Rostock. Das brauche und möchte ich nicht, wobei ich bereit bin für meine Interessen zu kämpfen. Man sollte die Interessen der Sportler unserer Stadt nicht aus den Augen verlieren. Auch wir haben Rechte und diese fordern wir nun ein.
Fred hat mich auch noch auf diesen Artikel aufmerksam gemacht. Für mich ein kleines Zeichen der Hoffnung. Warten wir den 21. Januar ab.