Meine Stimmung müsste eigentlich auf Höchststand sein. Der Tag war so ziemlich perfekt. Ausgeschlafen, den vorläufig letzten Test fast mit Bravur bestanden, zwei schwierige Calls einigermaßen gut überstanden, lecker Salat und Zitronentorte schnabuliert und doch finde ich seit gestern Abend keine Ruhe. Gedanken rasen mir durch den Kopf, ohne das ich sie greifen könnte. Wie ein Gewitter im Sommer.
Ich liebe Sommergewitter, seit ich mal als kleiner Junge eines mit meinem Opa unter einer überdachten Terrasse miterlebt habe. Es war direkt über uns. Ich konnte die Blitze sehen und der Donner war so laut, das man nichts anderes hörte. Der Regen prasselte in so großen Tropfen runter, wie es noch nie zuvor gesehen hatte. Angst bekam ich keine, denn Opa strahlte eine solche Ruhe und Sicherheit aus, dass ich dieses Wunder der Natur einfach bestaunen konnte. Als es dann weiter gezogen war und die letzten Regentropfen vom Himmel fielen, war die Luft so klar, wie ich sie noch nie erlebt hatte. Einfach herrlich, unbeschreiblich…
Aber ich schweife von Thema ab.
Ja, die Gedanken kommen und gehen so schnell wie ein Blitz und oftmals begreife ich gar nicht was ich in dem Moment gedacht habe. Und wenn ich dann mal einen zu fassen bekomme, stelle ich fest, dass das nur Blödsinn ist. Gedanken, die so widersinnig und absurd sind, dass ich mich darüber ärgere, damit meine Zeit zu verschwenden. Wie kann man nur so viel Müll in seinem Kopf haben? Ich weiß es nicht.
Vielleicht bin ich ja auch nur angespannt, wegen des neuen Jobs, weil es jetzt immer ernster wird. Wer weiß. Abschalten wäre jetzt echt hilfreich. Aber kann ich das so einfach? Versuche es gleich mal mit einer alt bewerten Methode: Hirn abschalten und stumpfsinnig vor die Glotze setzen. Soll ja wunder wirken. Vielleicht kann ich dann besser schlafen und heute Nacht Ruhe finden. Wünschen würde ich es mir.