Vom Sonnenschein zum Regen.
Sa., 26.03.2011
Der zweite Tag, an dem wir das Auto hatten sollte natürlich auch genutzt werden. Also machten wir uns auf zu unseren Nachbarort La Orotava, der unserem Tal den Namen gab – Orotavatal. Ich muss sagen, dass der Ort wirklich sehr schön ist, obwohl es sich auch alles ein wenig wiederholt. Wir liefen durch La Orotava. Erwähnenswert sind die „Casas de los Balcones“, die berühmt für ihre alten, sehr schön gearbeiteten Balkone und Galerien sind. In den Botanischen Garten sind wir leider nicht hineingekommen, dafür entschädigte uns der Victoria Garten, ein terrassenförmig angelegter Garten, der uns sehr beeindruckte. Da wir aber auch noch weitere Orte sehen wollten, gingen wir zurück zum Auto und fuhren nach Garachico.
Auch dieser Ort ist relativ klein und hat seine alten Gebäude und Kirchen. Zu unserem Leidwesen verschlechterte sich das Wetter zusehends und die Brandung schlug gegen den riesigen Felsen vor der Küste. Die obligatorische kleine Festung besahen wir uns dennoch genauer. Von oben entdeckten wir angelegte Wege , die durch die Felsen führten. Es fing ein wenig an zu regnen, was uns aber nicht abhielt durch die Felsen zu laufen. Die führten uns fast bis zu unsrem Auto und so rundete die Kletterpartie den Besuch in Garachico ab. Wir fuhren weiter in Richtung Westen. Unser Ziel sollte vorbei an „Buenavista“ der „Punta del Teno“ sein. Ein Aussichtspunkt den man nicht verpassen sollte. Leider verpassten wir die Aussicht, da die Straße zu dem Punkt gesperrt war. Es regnete auch doch etwas doller und so entschieden wir uns gegen das Risiko. Zwei Tage später erfuhren wir, dass man die Straße durchaus befahren kann, diese aber bei Regen meiden sollte, da Steinschläge drohten. Wir hatten also alles richtig gemacht.
Die Absicht einen Wanderweg ins Teno-Gebirge hinein zu beschreiten scheiterte auch am Regen und unserer unzureichender Ausrüstung an den Füßen. So sind wir dann gemütlich zum Hotel zurück gefahren und haben den Rest des Nachtmittags bei Sonnenschein am Pool verbracht.
Abenteuer Teide
So., 27.03.2011
Heute wollten wir Gipfelstürmer spielen und den Teide erobern. Wir fuhren also mit dem Auto in den Nationalpark und erst-mal bis zur Seilbahn. Mit dieser hätte man bis 200 Höhenmeter unter den Gipfel rauf fahren können. Da wir aber nicht zu der Sorte „ich gebe 25 Euro pro Person aus und bin Faul“ gehören, suchten wir einen Weg zu Fuß zum Gipfel. Von dort ging aber kein Weg zum Teide hoch, sodass wir einen Parkranger ansprachen. Der machte uns auf die „Montana Blanca“ aufmerksam, die etwa 3 km vor der Seilbahn zu finden ist. Wir fuhren also zurück, parkten das Auto und machten uns auf den Weg.
Ein Schild am Anfang verriet uns, dass wir bei 2350 Höhenmeter unsere Wanderung anfingen. Die erste halbe Stunde von gesamt 2 Stunden und 15 Minuten Aufstieg verlief der Weg recht flach und noch einigermaßen einfach. Die Luft war natürlich schon recht dünn. Der Ausblick über die Landschaft aber war grandios und entschädigte uns für den Sauerstoffmangel, der uns ein wenig zu schaffen machte. Wir kamen uns vor, wie in einer Wüste, wenn die Schneefelder nicht gewesen wären und die Temperatur von 15°C.
Nach besagter halber Stunde begann der Weg in steilen, engen Serpentinen weiter zu gehen. Im Schneckentempo stiegen wir den schwierigen Weg Meter um Meter hoch. Wir wussten, dass es eine Schutzhütte dort oben gab.
Kurz vor der Schutzhütte, bei ca. 3200 m Höhe und ca. 6,5 Kilometer Wegstrecke kehrten wir allerdings um und machten uns an den Abstieg, da immer mehr Schnee auf dem Weg lag und wir immer noch keine richtigen Wanderschuhe hatten. Wir hielten es einfach für zu gefährlich.
Davor genossen wir aber noch die absolute Ruhe und eine Aussicht, die ich so noch nie in meinem Leben genießen durfte.
Erschöpft, aber glücklich erreichten wir das Auto und fuhren ins Hotel zurück, wo wir nach dem Abendbrot ins Bett sanken.
Zweite Tour: Masca-Schlucht
Mo., 28.03.2011
Station 1 – Abstieg durch die Masca-Schlucht
Trotz der anstrengenden Tour gestern, rafften wir uns auf und standen pünktlich um 07:20 Uhr vor dem Hotel und warteten.
Mit einem Reisebus ging es dann mit 36 anderen Teilnehmern nach Masca, wo unser Abenteuer seinen Anfang haben sollte. Die Gruppe Teilte sich und wir entschieden uns für die zweite Gruppe, da diese von Dragan geführt wurde, den wir ja schon von unserer ersten Tour her kannten. Wir hatten auf anraten Wanderschuhe geliehen und nahmen auch noch Wanderstöcke dazu. Wir merkten später schnell, dass dies eine sehr gute Entscheidung war, da unsere Gelenke doch sehr entlastet wurden.
Nach kurzem Vorgeplänkel ging es dann auch los und hinein in die riesige Schlucht. Mir fehlen die Worte, um das Erlebnis zu beschreiben. Es ging stetig bergab. Ein kleiner Bach begleitete uns und wir überquerten diesen bestimmt um die 70 mal. Überall grünte es und leichte Passagen wechselten sich mir schwierigen Stellen ab. Einige Male musste man schon richtig klettern. Es machte aber riesigen Spaß und war auch nicht so anstrengend wie tags zuvor.
Auf der Hälfte machten wir eine kurze Pause. Nach ungefähr viereinhalb Stunden erreichten wir das Meer und damit unser erstes Etappenziel. Anzumerken wäre, dass es von dort aus nur zwei Wege zurück in die Zivilisation gibt. Den Weg hinauf durch die Schlucht, oder aber in einem Boot. Da die Tour organisiert war, ging es auf ein Boot und damit zu…
Station 2 – Bootsfahrt nach Los Gigantes
Los Gigantes heißt der Ort, zu dem wir mit dem Boot fuhren. Den Namen aber hat dieser Ort von der riesigen Steilküste, die wir entlangfuhren. Diese trägt den Namen wirklich zurecht. Man kam sich bei dem Anblick unendlich klein und bedeutungslos vor. Hoch hinauf ragten die riesigen Felsen und man musste den Kopf schon gehörig in den Nacken legen, um ein Stück Himmel am Rand der Steilküste zu sehen.
Die Bootsfahrt dauerte nicht allzu lange und eigentlich sollten wir dabei noch Delphine zu Gesicht bekommen. Diese hatten aber wohl keine Lust.
Im Hafen von Los Gigantes wartete schon der Bus auf uns, der uns abends am Hotel absetzte.