Momentan treibt sich Stephan mit unserem Auto in Berlin rum und kommt erst am 03.06. nach Hause *schnüff*. Ich vermisse meinen Mann natürlich mehr als mein Auto, aber nun erkenne ich das so ein Gefährt ganz praktisch ist. Vor allem wenn die Eltern auf dem Dorf wohnen. Heute wollte ich dort mal wieder aufschlagen, aber wie hinkommen. Bus? Fährt nur alle paar Stunden. Also blieb nur der Drahtesel. Wo lang fahren? Durch den Stäbelower Grund ist doof, weil sie dir dort den Hintern abfahren. Autobahn das gleiche. Also durch die Kleckerdörfer. Per Google Earth habe ich mir eine Strecke rausgesucht. So richtig sicher war ich mir aber nicht, weil man leicht mal einen Abzweig verpassen konnte. Egal, wird schon! Heute morgen aufgewacht und draußen stürmte es wie blöd. Naja wird noch. Gegen 12 Uhr bin ich dann los. Der Wind kam natürlich wie immer von vorn. Bis Stäbelow hatte ich kein Problem. Kenne ich ja alles. Dann bin ich in Richtung Wilsen abgebogen. *Oioioi* da möchte ich nicht tod über dem Gartenzaun hängen. Ja ich bin trotz Kindheit auf dem Dorf zum Stadtmenschen mutiert!!! Aber nöööö, da sagen sich Fuchs und Hase gute Nacht. Ich war fast durch das Dorf durch, da kam mir der Weg komisch vor. Musste ich doch den erste Abzweig nehmen? Parkentin stand ja dran und in die Richtung musste ich. Also fix gedreht und rein in den Abzweig. Ich bin ja nicht der Fahrradfahrer und mein Muttifahrrad ist auch nicht sehr schnell, aber ich hatte ordentlich Speed drauf. Das dieser Abzweig ein Pilgerweg war und sicher nicht für Fahrräder gedacht ist, machte es nicht besser. So wabberte ich *BMX-mäßig* über die Piste, nahm hier und da Gestüpp mit und war froh das ich kein Mann bin*räusper*. Raus kam ich aber wieder auf der richtigen Strecke. Später fand ich herraus das ich doch auf der Richtigen Strecke war und nur weiter geradeaus fahren musste. Okay, habe ich halt 200m gespart. Weiter ging es in Richtung Konow auf einem Plattenweg. Die Hälfte der Strecke hatte ich hinter mir. Jetzt fingen die Anstiege an. Berge kann man nicht sagen, aber ich war ordentlich am schnaufen. Mein Rücken war wegen dem Rücksack (nein kein Fresspacket, nur Wasser und ne Regenjacke) platschnass. Der Gegenwind nervte tierisch. Warum wohnt mein Vati nicht in Konow. Ja okay, weil es dort noch schlimmer ist als in Wilsen! Ich hatte Bedenken das der Bauer gleich mit ner Mistforke um die Ecke kommt. Also schnell weg! Schnell ging es aber nicht, da es wieder aufwärts ging. Aber richtig. Ich bin ja der Meinung das ich Kondition habe, aber ich war innerlich den Tränen nahe. Im Auto sah das nie so schlimm aus. Jetzt war ich aber im Heimvorteil. Verfahren konnte ich mich nicht mehr. Hier kenne ich jede Ecke. *Zack* durch Hanstorf gezischt und ab nach Reinshagen. Wieder hoch und runter, hoch und runter… *Wusch* und ich war in Püschow, da eine kleine Pause um knuffige Ponys zu streicheln und *wum* war ich in Satow. Vorher ging es aber wieder hoch und runter, hoch und runter… Gute 27km (mit ein mal verfahren) lagen hinter mir. 90 Minuten habe ich gebraucht. Nicht gerade schnell, aber darum ging es ja nicht. Auf dem Hof fiel mir auf, dass mein Fahrradschloss weg war. Das lag vorhin doch noch hinten im Korb. Uuups, das liegt jetzt wohl auf dem Pilgerweg. Mist verdammter! Ich wollte eigentlich nicht mehr da durch. Musste ich dann wohl doch.
Gegen 18 Uhr machte ich mich auf den Rückweg. Der erhoffte Rückenwind viel aus, da sich der Wind am Nachmittag legte. Warum soll ich auch mal Glück haben? In Püschow noch mal den Ponys tschüß gesagt und schon stand ich vor dem Pilgerweg. Wieder wabberte ich über die Erdlöcher, Maulwurfshaufen usw. Mein Schloss war aber nicht zu finden. Vor der befestigten Straße in Wilsen machte ich dann eine kurze Pause, ließ den Blick schweifen und entdeckte oh Wunder mein Schloss. Und wo hing es? An dem Wegweiser von dem Pilgerweg. Pilger sind nette Leute!!! Hat wohl jemand gefunden und dort drangehängt. Schloss in den Rücksack gepackt und weiter ging es. So langsam hatte ich keine Lust mehr. Habe ich schon geschrieben das ich nicht der Radfahrer bin? Außerdem zwickte das linke Knie. Ich kann 20 Kilometer auf Asphalt laufen und merke nix. 50 Kilometer mit dem Rad sind aber zu viel. Soll mir einer noch mal sagen Laufen ist ungesund… Okay, das liegt eher an dem ungewohnten Bewegungsablauf. Der Hintern schmerzte aber auch und darum machte ich vor meiner Haustür drei Kreuze!!!!Hat trotzdem Spaß gemacht.