Der kleine Paul ist nun schon fast fünf Wochen alt und wächst viel zu schnell.
Ich habe den Eindruck er sieht jeden Tag ein wenig anders aus. Vor einer Woche wog er schon 3.900g und war 54cm lang.
Er holt also kräftig auf.
Unser Leben wurde vollkommen auf den Kopf gestellt und wir stehen jeden Tag vor neuen Prüfungen.
Aber es lohnt sich! Der kleine Mann trifft einem mitten ins Herz und jede durchwachte Nacht ist es wert.
Wenn ich Glück habe darf ich schon 3-4h am Stück schlafen. Ich hatte aber schon Nächte in denen ich insgesamt 2h geschlafen habe. Da hängen einem die Augenringe bis zu dem Mundwinkeln.
So langsam kribbelt es auch schon in den Füßen, aber ans Laufen ist noch nicht zu denken.
Paul nimmt meine gesamte Zeit in Anspruch und ausgedehnte Spaziergänge mit dem Kinderwagen tun uns beiden gut.
Alles andere hat Zeit!
Am 22.02 um 08:15 Uhr ist unser Sohn Paul Sebastian geschlüpft.
Er wog 3130 gr. und ist 50 cm groß. Obwohl die Vorlaufszeit 9 Monate betrug, überraschte er uns doch, da Paul der Meinung war, uns 2 1/2 Wochen zu früh kennenlernen zu wollen. Und so waren wir auf das großartige Ereignis gar nicht so richtig vorbereitet. Beinahe wäre ich auch gar nicht dabei gewesen, da ich auf Arbeit war und keinen Ersatzmann auftreiben konnte. Christin wusste ich in der Klinik gut aufgehoben und so verblieb ich mit meinem Chef, dass ich die Schicht beenden sollte. Erst schien es ja auch so, als ob wir noch alle Zeit der Welt hätten, aber im Laufe der Nacht entwickelt es sich immer schneller und ich zog aufgeregt meine Kreise in der Lobby und war mit meinen Gedanken permanent bei Christin, mit der ich auch ständig telefonierte. Ich gab mein Bestes, sie zu unterstützen, doch gegen halb 5 kam sie in den Kreißsall und der Kontakt brach ab. Die Kreise wurden nun schneller und ich musste mich zwingen meine Arbeit zu erledigen. Überpünktlich machte ich mich dann auch auf den Weg und kam etwa 20 Minuten vor Sieben im Kreißsaal an.
Nun konnte ich Christin endlich beistehen. Und dannpassierte es. Paul schlüpfte auf die Welt. Meine Gefühle dabei sind unbeschreiblich. Die nächsten Stunden schienen mir wie in Watte verpackt. Das Zeitgefühl war total ausgeschaltet, mein Aufmerksamkeit galt ausschließlich Paul und Christin.
Den Freitag, Samstag und Sonntag verbrachte ich von früh bis spät bei meinen beiden Schätzen in der Klinik. Montag konnte ich sie endlich nach Hause holen. Ich bin überglücklich und nach ein paar kleinen holpereien gewöhnen wir uns nun langsam an die neue Situation und gewinnen an Vertrauen in unsere Fähigkeiten den kleinen zu hegen und zu pflegen.
laufen und leben in Rostock