Fertisch, fix und fertisch

Fertisch, fix und fertisch

Zu unchristlicher Zeit klingelte mich mein Wecker aus dem Bett. 6:30 Uhr und das am Sonntag! Ein mal getreckt und raus aus den Federn. Etwas gegessen, rein in die Klamotten und gegen 7:30 Uhr sind wir los. Es war kaum eine Menschenseele unterwegs und es war angenehm kühl. Die Fahrt war der Horror! Durch den Nebel konnte man auf der Autobahn keine 100m sehen. Wir sind aber heil angekommen und haben den Startort schnell gefunden. Fix angemeldt und am Auto noch etwas gegessen und getrunken. Wegen mir konnte es losgehen! Das tat es dann auch bald. Die Walker und 19km-Läufer wurden zum Bus gebracht. Ich wünschte Stephan, der die 3,5km laufen wollte, viel Glück und tapperte hinterher. Der Bus fuhr und fuhr und immer weiter. Mist, das ganze Stück musste ich doch wieder zurück. Was habe ich mr da nur angetan? Und dann zwickte auch noch die hintere linke Oberschenkelseite. Ich glaube ich habe mir am Freitag etwas gezerrt. Nun ja, da saß ich nun im Bus und versuchte die bösen Gedanken zu vertreiben. Wird schon schief laufen!!! Die Walker wurden dann zwischenzeitlich abgesetzt, weil sie “nur” 13 km walken mussten. Nach ein paar Kilometern durften wir auch aussteigen. Nochmal den Angstschweiß weggebracht und noch etwas die Sonne genossen. Die ist zwischenzeitlich aus dem Nebel gekrochen und knallte auf den Planeten. Für mich etwas zu heftig, wie ich später bemerkte. Bald wurde von 10 zum Start gezählt. Die meisten waren wie ich es mir dachte schnell weg und ich hatte das Besenrad im Rücken. Ja ich war die Letzte, aber zum Glück nur auf den ersten zwei Kilometern. Dort über holt nach und nach zwei Männer die sich wohl überschätzt haben. Ein Arbeitskollege fuhr auch noch an mir vorbei und fragte ob ich nicht lieber mitfahren will. Kurz überlegt habe ich schon, aber wie sieht das bitte aus? Nee, ich muss da durch und das bitte unter 2 Stunden. Die Landschaft war wunderschön! Mal Wasser links und recht. Pferde auf der Koppel und Pferde die uns mit ihrem Reiter entgegenkamen. Hier und da Leute die uns mit großen Augen ansahen, weil sie sich wunderten was wir auf dem Dörfern zu suchen hatten. Es ging halt quer durch die Wallachei. Bald war niemand vor und niemand hinter mir zu sehen. Teilweise kam ich mir recht einsam vor und fragte mich ob ich noch auf dem rechten Weg war. Eine Makierung hier und da wäre nicht schlecht gewesen, aber ich war ja noch richtig. Böse waren die Anstiege, die zwei Drittel der Strecke säumten. Gutes Training für den Brückenlauf im Oktober, aber eingeplant hatte ich das nicht. Teilweise war ich echt am k.tzen. Ein Streckenabschnitt hatte Crosscharakter und ich war froh das ich nicht in einer Gruppe gelaufen bin. So konnte ich mir den besten Weg aussuchen. Die Sonne tat ihr übriges. Die Strecke lag überwiegend in der Sonne und ich glühte. Ich freute mich auf jeden Verpflegungsstand (3 Stück). Wismar war dann auch schnell erreicht, aber die Strecke zog sich wie Kaugummi. Zum Glück überholte ich die erstem Walker und hatte damit etwas Abwechslung. Die Strecke führte durchs Intustriegebiet und das it laaang. Danach ging es am Hafen entlang und man hatte etwas zu gucken. Die Strecke war leider nicht abgesperrt und so musste man sich durch die Menschenmassen kämpfen. Die Leute waren leider gar nicht interessiert an uns. Egal, ich muss das Ziel eh alleine erreichen. Dann kam die Gabelung, die die Walker und Läufer trennte. Die Walker konnten gerade zu zum Ziel laufen und wir mussten noch eine Schleife laufen. In einer Gartenanlage gab es nochmal Wasser. Eine Trulla aus einem der Gärten ranzte mich blöd von Seite an. Ich solle den Becher doch nicht einfach wegwerfen. Dafür gäbe es doch den Mülleimer. Da dieser aber schon 10m nach dem Stand aufgestellt war und ich nicht so schnell trinken kann, habe ich diesen verpasst. Die Organisatoren sammeln die aber auf und so hatte die gute Frau bestimmt wieder ihren Seelenfrieden. Rau aus den Gartenanlagen hatte ich noch eine lange Gerade vor mir. Erst durch einen Wald/Park, vorbei am Wonnemar und rauf aufs Unigelände. Jupp, da war das Ziel schon und ich erreichte es in 1:48:22! Weit unter meiner Zielzeit und glücklich. Ich wurde zwar nur 31ste von 33, aber bei den Teilnehmern bin ich ganz froh nicht Letzte geworden zu sein. Bei den Frauen war ich das Schlusslicht, aber wir waren auch nur zu viert. Das Bein hat mich schon etwas behindert, aber es war auszuhalten (gilt nicht als Ausrede!).

Den Lauf kann ich sehr empfehlen! Gerade die Landschaft ist toll. Man muss sich aber im klaren sein das man mit Anstiegen zu kämpfen hat und allein läuft. Normalo Läufer wie ich, kämfen gegen den letzten Platz. Aber einer muss es ja sein. Die Organisation ist für einen Lauf in dieser Größe SEHR gut (19km = 35Starter). Alles lief reibungslos und bei einer Startgebühr von 8 € kann man nicht viel besser machen. Ich hoffe das der Lauf im nächsten Jahr mehr zuspruch bekommt!!!

Stephan war leider nicht so zufrieden, aber beim nächsten mal wird es bestimmt besser!