Stellt euch vor, ihr nehmt 3 Stunden lang ein Fußbad und dann stellt euch vor, wie eure Füße sich anfühlen. Jetzt wisst ihr, wie sich unsere Füße anfühlten, als wir zu Hause die triefenden Schuhe aus hatten.
Aber von vorn: Wie jedes Jahr schipperten wir mit der Fähre in Richtung Krummendorf. Dort angekommen liefen wir noch ca. 1km zum Startbereich, wo sich schon einige Läufer tummelten. Die Wartezeit von einer Stunde verging sehr schnell. Man konnte die Marathonläufer und Staffeln anfeuern und sich in Ruhe vorbereiten.
Gegegen 19:45 Uhr bewegten wir uns langsam in Richtung Startlinie. Vor uns lag ein dunkler Himmel, der nichts gutes versprach. Aber wir waren aus Berlin abgehärtet. Schlimmer kann es nicht werden (oder doch?). Im trockenen viel der Startschuss und die Läufer setzten sich in Bewegung. Erstmal abwärts in den Tunnel und aufwärts wieder hoch. Wieder draußen, fing es an zu tröpfeln. Super, eine Erfrischung von oben! Aber was uns dann erwartete konnte keiner so richtig fassen. Es kamen sintflutartige Wassermassen von oben, so dass man innerhalb von Sekunden patschnass war. Okay, kann ja nicht lange dauern und im Warnowtunnel ist es trocken. Also fix rein in den Tunnel. Runter, rauf und neeeee….. Es regnete unverändert weiter. Die Wassermassen überfluteten die Straßen und die Schuhe/Klamotten wurden immer schwerer. Egal, Augen zu und durch! Die Augen sollte man aber trotzdem offen lassen. Teilweise war es sehr dunkel und man wusste nicht wohin man tritt. Hier ein Lob an die Orga! Die Strecke war super ausgeschildert und überall waren Helfer verteilt. Wer sich dieses Jahr verlaufen hat, ist selber schuld.
Wir liefen weiter immer weiter. Das Wasser in den Schuhen aber auch und in Gehlsdorf wartete der Knaller auf uns. Die Feuerwehr hatte die Straße gesperrt, weil diese überflutet war. Helfer und Feuerwehrleute riefen uns zu, dass wir langsam durchgehen sollten und mehr ging auch nicht. Man stand knietief im Wasser und das ganze glich einer Kneipp-Kur. Hier half nur noch Humor! Das kann man später seinen Enkeln erzählen („Weißt du noch? 2011 in Rostock…“).
Am Gehlsdorfer Ufer angekommen konnte man auf die Stadt blicken. Im Sommer ist es dort sehr schön, aber dafür hatte man zu der Zeit keinen Blick. Es liefen einem ganze Bäche durch die Unterhose und die Beine wurden müde. Aber ab hier war es nicht mehr weit.
Wieder hoch zur Straße, Chrisch (Trainer vom Lauftreff und einer der vielen Helfer) im modischen Regenponcho zur Kenntnis genommen (mehr ging nicht), über die Brücke, runter zum Paddelclub, hoch über die nächste Brücke, um den Speicher rum und??? Ja ja, jedes Jahr das gleiche Ei. Man muss dir Krämerstraße hoch. Die Straße gleicht nach 20 gelaufenen Kilometern L’Alpe d’Huez. Man kriecht dort hoch und sieht links das Ziel. Dort geht es aber noch nicht hin. Man läuft noch in der Stadt ein Ründchen und dann ab durchs Ziel!
Patschnass aber zufrieden!!!
Christin 01:47:25 h Stephan 02:10:22 h
Nicht wahr, ein einmaliges Lauferlebnis, was wir so schnell bestimmt nicht wieder haben werden…