Eigentlich wäre ich gestern meinen dritten Halbmarathon gelaufen. Da die Rostocker Marathonnacht aber abgesagt wurde, weil es der Organisator zu … ist, haben wir uns spontan in Berlin bei der 17. Vattenfall City-Nacht angemeldet. Und im Endeffekt war es die richtige Entscheidung! Als ich vergangene Woche gelesen habe, das die „Ersatzveranstaltung“ für alle Erdenbürger kostenlos ist und jeder noch ein Shirt bekommt, ist mir der Kragen geplatzt. Nun weiß ich wo mein Geld ist. Glückwunsch denen, die nichts bezahlt haben und mein Geld am Körper tragen! Ich freu mich schon auf die Schlagzeile „Kleine Marathon-Nacht war voller Erfolg“. Aber wie sagt man so schön? Hochmut(h) kommt vor dem Fall! Mal gucken ob es nächstes Jahr einen Lauf gibt. Dort laufe ich meine 25 Euro ab und dann war es das für mich.
Jedenfalls sind wir am Freitag nach Berlin gefahren und freuten uns schon riesig. Die Läufe in Berlin sind immer super schön und so war es auch. Wir kamen an und es herrschte „Wuling“ ohne Ende. Läufer, Walker, Skater, Zuschauer und davon Tausende. Zuerst holten wir unsere Unterlagen ab, was keine 5 Minuten dauerte. Dann schauten wir uns etwas um und trafen auf Thomas und Monika. Gemeinsam warteten wir auf den Start und konnten es kaum abwarten. Die Stimmung war toll!!! Als wir nochmal bei den Dixies anstanden, wurden wir fast von den Skatern überrollt. Der Auslauf im Ziel war wohl etwas kurz und so hörte man nur panische Rufe. Zum Glück ging die Sache gut aus. Wenig später begaben wir uns in den abgesperrten Startbereich. Dicht an dicht standen wir und fieberten dem Start entgegen. Auf einmal jubelte die Menge. Aha, das war wohl der Start. Wir standen natürlich noch am selben Fleck. Etwa 8 Minuten brauchten wir bis zur Startlinie. Die ersten zwei bis drei Kilometer waren durch die Massen schwer zu laufen. Ich musste immer aufpassen das ich Stephan nicht verliere. Schließlich wollte ich mit ihm laufen und ihn unter 60 Minuten ins Ziel ziehen. Ich konnte die Atmosphäre gut genießen und Stephan hielt super durch. Ich hoffte nur das er das Tempo auch bis ins Ziel duchhält. Meine Sorge stellte sich als unbegründet herraus. Auf der Strecke wurde jeder Kilometer angezeigt und so konnte ich Rundenzeiten stoppen.
1km=05:50 supäääär für den schweren Start
2km=05:35 hui, ganz schön fix
3km=05:46 so kann es bleiben
4km=05:41 klappt
5km=05:44 watt sind wir gut
6km=05:53 Wasserstelle mit tausenden Bechern auf denen man schnell ausrutscht
7km=05:51 Geschwindigkeit nur noch halten und dann wird es eine gute Zeit
8km=06:02 Knifflige Wende auf dem Kudamm. Langsamer laufen und bloß nicht fallen!
9km=05:31 Stephan will es nochmal wissen!
10km=05:26 Endspurt
Gesamtzeit=00:57:24h Ich habe meinen Job als Hase gut gemacht!
Diese Zeit hätte ich von Stephan nicht erwartet, aber er hat gut gekämpft. Ich staunte nicht schlecht als er das Tempo bei Kilometer 8 nochmal anzog und dies bis ins Ziel hielt.
Die Veranstaltung war mehr als gelungen und wir waren sicher nicht das letzte Mal dabei. Auf der Kantstraße war zwar etwas wenig los, aber auf dem Kudamm um so mehr. Sambabands ohne Ende und viele Zuschauer trieben einen an. Man lief nur noch mit Gänsehaut und einem Grinsen im Gesicht. Eine Kritik habe ich aber. Es gab definitiv zu wenig Bierbuden. Wir haben es aufgegeben und haben uns mit Monika und Thomas in ein naheligendes Restaurant gesetzt. Das Bier danach hatten wir uns verdient!!!
Spruch des Tages: Kudamm hui, Tunnel pfui!!!
Ja, das ist schon ein Riesen Ereignis. Die schnellste Nacht Berlins hat dabei ihr ganz spezielles Flair. Mitten im Stadtzentrum an einem lauen Sommerabend über den verkehrsfreien Kurfürstendamm zu laufen, sich von den Rhythmen der Sambabands an der Strecke und den Anfeuerungen der zahlreichen Zuschauer tragen zu lassen, ist für mich jedes Jahr ein Höhepunkt.