Es wurde mal wieder Zeit ein Vergleich zum Vorjahr zu ziehen und der Schneckenlauf gab mir die Gelegenheit dazu. Letztes Jahr bin ich 00:54:30h gelaufen und war sehr zufrieden.
Frühst stand ich auf und war schwer „begeistert“. Es regnete und ich wollte lieber im Bett bleiben. Vorausgesehen habe ich es ja. Zum Schneckenlauf ist immer blödes Wetter und die Stecke ist nicht leicht zu laufen. Egal, für die Streuselschnecke im Ziel tue ich doch alles. Naja, viel!!! Also ab nach Graal-Müritz! Im Startbereich roch es schon penetrant nach Glühwein. Ich war allein vom Geruch voll wie ein Seemann. Dabei überlegte ich ständig was ich anziehe. Kalt war es, aber beim Laufen wird einem bekanntlich warm. Eine kleine Stimme im Kopf sagte:“zieh die kurze Hose, langes Shirt und kurzes Shirt an.“ Watt mach ich? Ich schau mich im Läuferfeld um und entscheide mich für die lange Hose, langes Shirt und kurzes Shirt. So viele Leute können sich doch nicht irren. Im Starterfeld stand ich mal wieder zu weit hinten. Nachdem die Masse das Schlammloch am Eingang des Sportplatzes passierte, ging das Gerangel los. Die ersten 1 bis 2 Kilometer kämpfte ich mich durch die Massen, bis ich endlich frei laufen konnte. Ich beschloss einfach mal aufs Ganze zu gehen und Tempo zu machen. Was man am Anfang verliert, holt man am Ende nicht mehr raus. Mehr als zum Ende abzukacken, kann ja nicht passieren und man muss auch mal etwas experimentieren. Ich holte so einige ein, aber zweifelte das ich das Tempo halten kann. Insgesamt musste man die Runde zwei mal laufen und nach der ersten Runde wollte ich lieber abbrechen. Da ich aber Prinzipien habe und lieber tod umfalle, machte ich mich auf die zweite Runde. Die Zwischenzeit lag bei guten 25:12 Minuten. Auf der zweiten Runde versuchte ich mich an zwei andere Frauen zu hängen, was ich aber nach 5 Minuten aufgab. Die Beiden wurden mir zu schnell. Die lange Hose verfluchte ich schon lange und schwörte mir, das nächste mal auf meine kleine Stimme zu hören. Mir kam es so vor, als ob ich schrecklich langsam wurde. Das stellte sich im Ziel als nicht ganz richtig heraus. Ich kam nach guten 00:51:48h ins Ziel und verlor auf der zweiten Runde gerade mal 01:24 Minuten. Die Zeit finde ich sehr gut. 03:42 Minuten schneller als letztes Jahr, die Strecke ist gute 300 Meter zu lang und nicht einfach. So kann es weiter gehen! Aber ich glaubte nicht daran, dass ich ein Treppchenplatz in der Altersklasse erhielt und war um so überraschter das es doch der dritte Platz war. Und die Zweite war sogar nur 4 Sekunden vor mir. Jedenfalls bin ich sehr zufrieden und die Streuselschnecke schmeckte um so besser.
Die nächsten 3 Wochenenden steht nichts auf dem Plan und daher werde die Sonntage nutzen um ruhige Kilometer zu sammeln.
Herzlichen Glückwunsch zum dritten Platz und natürlich zur Leistungsverbesserung, das nenne ich doch mal eine Steigerung. Allerdings muss ich gestehen, die Streuselschnecke am Ziel hätte mich in jedem Fall auch richtig gut angespornt. Und super, dass du zur Erkenntnis gekommen bist, auf deine innere Stimme zu hören, was die Kleidungsfrage angeht! Der Massengeschmack ist eben doch nicht immer richtig.