Meinen blauen Flecken und der Wunde am Knie geht es ganz gut. Der Fleck leuchtet und die Schürfwunde verheilt auch brav.
Freitag wollte ich Intervall-Training im Stadion machen, aber es hat so sehr geregnet das ich mich lieber in den Wald verkrochen habe und locker gelaufen bin. Samstag war ich dafür 16 Kilometer unterwegs.
Sonntag kam dann der Knaller. Ich bin um 5 Uhr aufgestanden und zu fünft sind wir in Vereinsklufft nach Berlin gefahren. Unser Ziel war natürlich die Marathon-WM der Frauen. Da unsere Ulrike Maisch mitlief wollten wir unbedingt dabei sein. Außerdem kann man sich eine WM im eigenen Land nicht entgehen lassen! Im Zug gab es erstmal Frühstück und Sekt zum anstoßen. Im ganzen Zug wurde gepennt, nur Micha und ich bekamen kein Auge zu. Pünktlich um 09:19 Uhr fuhren wir im Bahnhof Potsdamer Platz ein, wo uns Torsten empfing. Er war seit Freitag dort und hat sich schon die Strecke angesehen. Zuerst gingen wir zum Start-Ziel-Bereich, wo noch nicht viel los war. Wir entschlossen uns langsam an die Strecke zu gehen. Wir wollten uns an Kilometer 3 positionieren. Wir gingen quer durch den Tiergarten, bis wir am abgesperrten Bereich vorbei kamen. Dort fanden wir eine Absperrung die nicht verdeckt war. Man hatte freie Sicht auf die Athleten. Plötzlich kam Ulrike Maisch aus dem Zelt. Torsten schwang die Vereinsfahne und brüllte wie bekloppt. Sichtlich verwirrt (aber erfreut) kam sie zu uns und wir wechselten ein paar Wörter. Da sie aber ihre Ruhe haben sollte, machten wir uns vom Acker. Als wir weitergingen kam eine Athletin aus Dänemark auf uns zu. Sie lief sich gerade ein. Wir setzten uns auf eine Bank und nach und nach kamen auch die anderen Nationen bei uns vorbei. Die Japanerinnen waren die Eifrigsten. Ich wäre da niemals hinterhergekommen. Es war toll mal ganz dicht an die Athleten zu kommen. Mal die verschiedenen Laufstyle, Staturen und Aufwärmübungen zu sehen. Und die sind total nett und zugänglich!!! Stephan machte ganz viele Fotos und niemand war genervt. Eine winkte ihm, sogar ganz lieb. Als Sabrina Mockenhaupt an uns vorbei lief, wünschte ihr Ines viel Glück. Sie drehte sich um, lächelte und bedankte sich. Das war alles sehr spannent. Als alle weg waren, gingen wir weiter und suchten uns einen guten Platz zum gucken. Wir hatten uns eine Stelle ohne Absperrungen gesucht, an dem man die Läuferinnen schon von weitem sah. Wir mussten nicht lange warten bis das Fahrrad mit der Ankündigung „noch 3 Minuten“ kam. Kurz darauf sah man einige Fahrzeuge und dahinter Polizisten auf Fahrrädern. Und dahinter kam das Läuferfeld. Irre, irre, irre! Die liefen keine 10 cm an uns vorbei. Da es so schnell ging, hat man kaum jemanden erkannt. Ulrike Maisch habe ich im letzten Moment gesehen, aber sonst niemanden der mir ein Begriff war. Wir setzten uns etwas in die Sonne und warteten auf den zweiten Durchlauf. Witzig war, dass die Straßen deutlich ruhiger wurden. Die Leute gingen weg und kamen erst wieder als es ernst wurde. Wir stellten uns wieder in Position. Zuerst kam das Feld mit ca.30 Läuferinnen und danach immer wieder ein paar Grüppchen oder Einzelläufer. Dieses mal erkannten wir auch die Deutschen und konnten kräftig anfeuern. Als wir Ulli erkannten machten wir ihr die Welle und Torsten fuchtelte wie blöd mit der Fahne rum. Sie hat uns sogar erkannt und musste lächeln. Das Feld streckte sich und so mussten wir nicht mehr so lange warten bis wieder die erste Gruppe vorbei kam. Sabine Mockenhaupt hatte merklich aufgeholt und Ulrike sah für mich auch noch ganz gut aus. Aber da waren erst 23 Kilometer gelaufen. Wir packten uns wieder in die Sonne und schauten uns das Getümmel an. Leider war das Warten umsonst. Wir hofften und beteten! Aber als der „Besenwagen“ an uns vorbei fuhr, haben wir das Warten aufgegeben. Unsere Ulrike kam nicht mehr. Leicht betrübt (aber nicht enttäuscht) gingen wir in den Zielbereich ans Brandenburger Tor. Dort kamen gerade zwei französische Läuferinnen ins Ziel und tanzten ausgelassen mit *Berlino*. Die stellten aber die Ausnahme dar. Die anderen kamen mit Schmerzen über die Ziellinie und ich wollte nicht tauschen. Die Stimmung war aber bis zur letzten Läuferin toll!!!
Für uns war es ein tolles Erlebnis, was man nicht so schnell vergisst!!!
Ach und Raul Spank ist auch zwei mal an un vorbei gejoggt. Torsten konnte durch einen beherzten Sprint sogar ein Autogramm ergattern.