Cocktail.

Cocktail.

21:50 Uhr:
Total geschafft. Hab heute nicht so viel gemacht, bin trotzdem fix und fertig und kaputt, aber doch sehr glücklich.

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11:30 Uhr:
So werde mich jetzt auf den Weg zum Jobcenter machen, um mich dort schon mal zu melden. Hab es viel zu lange vor mir hergeschoben. Keine Ahnung warum. Ne, das ist gelogen, ich weiß genau warum. Ich habe schiss, weiß nicht, was auf mich zukommt.
Bin ja heute schon um 07:30 deswegen aufgestanden. Christin hat mich ganz lieb geweckt. Habe aber bis jetzt wieder tausend Gründe gefunden, was ich noch machen muss. Hab aber jetzt nix mehr. Also Stephan, Arsch zusammen kneifen und los.

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12:42 Uhr:
Bin zurück und wie aus dem Wasser gezogen. Man ist das wieder warm heute. Aber eigentlich finde ich es ja auch schön.
Ich hatte ganz schön Bammel. Als ich kurz vor dem Jobcenter stand, hätte ich beinahe einen Rückzieher gemacht. Mein Puls war bestimmt über 180 und ich habe geschwitzt wie ein Schwein. Hab mich aber zusammengenommen, eine Zigarette geraucht und bin dann rein. Ich weiß ja, dass es nicht schlimm ist, aber ich kann es halt nicht ändern. Mir geht es immer so, wenn ich zu irgendeiner Behörde zum ersten mal hin muss. Ich hasse das, aber es ist wie mit den Leuten, die angst vor dem Zahnarzt haben. Ich glaube, das ist ein guter Vergleich.
War dann auch schnell wieder draußen. Antrag bekommen, einige Fragen geklärt und fertig.
Wieder ein kleiner Schritt in die richtige Richtung.
Auf dem Rückweg bin ich an einigen Straßencafés vorbei gekommen. Da hab ich gemerkt, wie schwer mir die ganze Umstellung zur Zeit noch fällt. Ich würde gern mal wieder gemütlich irgendwo sitzen, ein kühles Bier genießen und die Seele baumeln lassen. Aber ich habe mir und vor allem Christin geschworen, keinen Alkohol mehr zu trinken. Ich werde diesen Schwur halten, hoffe ich zumindest. Das ist wie mit Süßigkeiten. Es ist schwer sich etwas zu versagen, zu verbieten. Aber so ist es einfach besser. Ich werde es lernen und mit der Zeit wird es wahrscheinlich immer besser. Man kann ja auch was anderes trinken. Wasser zum Beispiel oder einen alkoholfreien Cocktail aus Säften. So werde mich jetzt etwas ausruhen, bei der Hitze kann man ja eh nicht viel machen.

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15:42 Uhr:
Scheiße. Ich hatte mich auf die Couch vor den Ventilator gepackt, ein wenig fern gesehen und wollte nur ne Stunde dösen. Jetzt sind es zwei geworden und ich bin richtig eingepennt. Hat ja irgendwie gut getan, jetzt hab ich aber keine Lust mehr im Wohnzimmer Staub zu wischen. Mist. Die Wohnung wollte ich auch noch saugen. Ist doch kacke. Manchmal wünschte ich mir, mich würde der Blitz treffen und ich wäre sofort tot. Dann hätte ich meine Ruhe, meinen Frieden und alles überstanden. Christin wäre ohne mich bestimmt auch besser dran. Ja, manchmal wünschte ich mir das. Aber ich bin nicht nur ein Arschloch, sondern auch noch ein Feigling. Und da für mich Selbstmord eh nicht in Frage kommt, muss ich mich wohl weiter durchs Leben schlagen. Und dazu gehört, dass ich JETZT das Wohnzimmer sauber mache und die Wohnung sauge. So ist das Leben halt.

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17:25 Uhr:
So, jetzt geht es mir irgendwie besser. Bin zwar wieder am schwitzen, hab aber das Wohnzimmer gründlich vom Staub befreit. Ging sogar einigermaßen schnell, was ich nicht gedacht hätte. Ich glaube, dass ich mich doch noch aufgerafft habe hat mir gut getan. Ein kleines Erfolgserlebnis mehr in dieser Zeit. Bin auch ein wenig stolz auf mich selbst. Einzig, ich habe nicht die ganze Wohnung gesaugt, sondern nur das Wohnzimmer. Hat mir aber auch gereicht.
So gegen 19:30 werden Christin und ich nach Warnemünde fahren. Erstmal laufen und dann ab in die Ostsee zum abkühlen. Das wird super schön, ist ja schon das dritte mal, dass wir hinfahren. Kann es kaum erwarten.

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21:44 Uhr:
Sind gerade aus Warnemünde wiedergekommen. Es war richtig toll. Schade dass es nicht das ganze Jahr so ein Wetter ist. Ich werde diese Ausflüge im Herbst und Winter sicher ganz doll vermissen. Aber noch ist der Sommer ja nicht vorbei und Sonntag geht es ja schon wieder los.

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So genug für heute. Fazit des Tages: Es war ein sehr schöner Tag. So kann es weitergehen.

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