Hoffnung.

Hoffnung.

Ich weiß nicht, ob es ein Außenstehender nachvollziehen kann, wie es ist etwas tun zu wollen, aber es nicht machen zu können. In diesem Loch zu sitzen und nicht zu wissen wie man da wieder raus kommt. Es mag wie Selbstmitleid aussehen, ist es aber nicht. Diese Grübeleien über das vermeintlich verkorkste Leben, über sich selbst und die Sehnsucht dem ganzen ein Ende zu bereiten werden dann fast unerträglich. Nur der unbewusste Drang am Leben zu bleiben hält mich davon ab. Der innere Druck wird immer größer, der Tunnel immer länger und dunkler. Frust ergreift mich. Nichts kann einen ablenken. Ich ziehe mich dann immer weiter in mich selbst zurück und die Welt um mich herum verblasst, verschwimmt zu einem immer dicker werdenden Nebel. Meine Wut über mich selbst und meine Aggressionen werden immer größer. Bis… ja bis ich innerlich explodiere und ich alles kurz und klein schlagen könnte. Bis ich meinen ganzen Zorn raus schreie, meine Aggressivität auf unterschiedlichster weise Luft verschaffe. Dann ist es vorbei. Der Druck weg und die Realität hat mich wieder.

Mir ist erst jetzt, in den letzten Wochen so richtig bewusst geworden, wie lange ich damit schon lebe. Diese und ähnliche Phasen durchlebe ich schon solange ich mich erinnern kann. Nur habe ich es nie so richtig wahrgenommen.
Wenn ich so zurückblicke, dauerten sie unterschiedlich an und waren von verschiedener Intensität. Manchmal nur einen Tag und dann wieder über Wochen, sogar Monate. Es kann sein, dass ich von einer Sekunde zur anderen mitten drin bin, meistens entwickelt es sich aber langsam, schleichend ohne das ich es mitbekomme bevor es zu spät ist. Darum ist es auch so schwer, wieder herauszufinden.

Dienstag war auch so ein Tag. Nicht so schlimm, aber mir hat es gereicht. Ich hasse es und doch kann ich es nicht verhindern. Zur Zeit geht es mir gut. Ich vermute, es liegt an Mia, unserer Katze, die wir seit Mittwoch haben. Sie beschäftigt mich. Die Freude, die ich durch sie erfahre, mich um sie zu kümmern, ja sogar mich um sie zu sorgen tut mir gut. Zu sehen, wie Christin mit ihr kuschelt und spielt und dabei alle ihre Sorgen für diese Zeit vergisst, erfüllt mich mit Zufriedenheit und Glück. Da haben die Grübeleien keine Chance. Ich weiß das dieser Zustand nicht für immer anhalten wird. Leider. Aber ein kleines Licht am Ende des Tunnels ist zu sehen. Ich habe schon viel zu lange so gelebt und mich und meine liebsten Menschen damit belastet. Ich hoffe auf Besserung und vielleicht sogar auf Lösung. Die Hoffnung stirbt zuletzt sagt man. Ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben.

2 Gedanken zu „Hoffnung.“

  1. Ich bin ganz sicher dass DU diesen Moment „überlebst“. Nimm deine Auszeit. Sei pur und echt – ohne Maske, ganz egoistisch, ohne anstrengenden Selbstschutz, nur auf dich selbst konzentriert – das Hilft.

    Du schaffst das zusammen mit Christin!
    Fühlt euch beide gedrückt 🙂

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