Katzenhaare, gelbe Finger und Berlin.

Katzenhaare, gelbe Finger und Berlin.

Ach war das ein Tag. Es ist jetzt halb eins in der Nacht, ich sitze vor dem PC, schreibe diese Zeilen offline in mein Tagebuch bevor ich sie online stelle und mache mir so meine Gedanken. Ich mag das. Ich bin fast schon eine Nachteule.

***

Wir haben im Schlaf- und Arbeitszimmer die Auslegware raus genommen. Erstens war der Teppich nicht mehr schön und zweitens bekam man die Katzenhaare kaum runter. Also weg damit. Jetzt haben wir wieder den vom Vermieter ausgelegte PVC-Boden in Laminatoptik. Im Flur und in der Küche hatten den wir sowieso so gelassen und keinen Teppich verlegt. Ich muss sagen, dass ich es gar nicht so übel finde. Die Zimmer wirken jetzt wesentlich heller, als mit dem dunkelblauen Teppich. Und leichter zu reinigen ist es jetzt auch.
Eine scheiß Arbeit war das aber. Möbel verrücken usw. Ich bin ganz schön ins schwitzen gekommen. Sechs Müllsäcke voll Teppichreste haben wir jetzt im Flur zu stehen. Wer die wohl runter bringen darf?
Im Wohnzimmer wollen wir den Teppich vielleicht auch entfernen. Wir haben ja eh noch zwei große rechteckige Läufer da zu liegen. Aber ich denke, das entscheiden wir noch. Das wird eine Arbeit. Fange jetzt schon wieder an zu triefen, wenn ich nur daran denke. Na mal schauen. Dann war der Tag auch schon so gut wie vorbei. Mia der kleine Schisshase hat sich fast die ganze Zeit nicht blicken lassen. War ihr wohl zu viel Trubel und Lärm. Und vernachlässigt hat sie sich wohl auch gefühlt. Naja, es geht halt nicht immer nur um unser Prinzesschen.

***

Nachdem ich ja den letzten Termin beim Jobcenter versemmelt habe, ich am Montag vergessen habe dort anzurufen, am Dienstag nur den AB an der Strippe hatte, wollte ich Mittwoch eigentlich schon hin wandern. Habe mich dann aber entschieden doch noch mal anzurufen und diesmal habe ich dann auch jemanden erreicht, der gearbeitet hat. Habe jetzt einen Termin für den 22.08.06. Diesmal kann die Welt untergehen, ich bin pünktlich im Jobcenter.

***

Ab 28.08.06 hat Christin zwei Wochen Urlaub. Wir wollen die Gelegenheit nutzen, um am Freitag für ein verlängertes Wochenende nach Berlin zu fahren. Ich freu mich total darauf. Endlich mal wieder meiner Mutts auf die Nerven gehen und die alte Heimat wiedersehen. Ich weiß gar nicht mehr, wann wir das letzte mal da waren. Muss schon eine ganze weile her sein. Aber ist ja auch egal. Berlin, ich komme.
Worauf ich mich auch schon besonders freue, es mag jetzt etwas banal klingen, endlich mal wieder eine vernünftige Currywurst zu futtern. Hier in Rostock gibt es keine. Na Currywurst gibt es schon, aber für mich halt keine echte. Hier ist es eigentlich nur eine Bratwurst mit Curryketchup. Wie widerlich. Es gab, gibt und wird die original Currywurst für mich immer nur in Berlin geben. Da kann mir einer erzählen was er will.

Ich wohne wirklich gerne in Rostock. Ich finde es hier richtig schön. Aber an sowas alltäglichem wie der Currywurst merke ich schon, dass ich Berlin ein wenig vermisse, ab und zu wenigstens. Es fängt bei kleinen Dingen an, geht über meine Bekannten – richtige Freunde hatte ich in Berlin eigentlich nie, so wie ich hier in Rostock nach fast zwei Jahren noch keine Freunde habe – und hört natürlich bei einem Teil meiner Familie auf (Die anderen sind im Norden und im Westen unserer Republik verteilt). Die meiste Zeit merke ich das gar nicht, aber es gibt Zeiten, da fehlt mir Berlin, da fehlt mir meine Familie.

Was wir in Berlin machen werden weiß ich noch nicht, aber viel werden wir wohl nicht unternehmen können. Dafür ist bei uns das Geld einfach zur Zeit zu knapp. Aber das wird sich hoffentlich auch bald wieder ändern.
Mia unsere Zuckerschnute kommt natürlich auch mit. Mal sehen wie das mit der Fahrt wird. Auf der Fahrt vom Tierheim zu uns nach Hause hat sie ja schon total gejault. Eigentlich wollten wir ihr ja ein Beruhigungsmittel geben, aber wir versuchen es erstmal so. Sind ja nur zweieinhalb Stunden und diesmal sind wir ja auch zu zweit und einer kann hinten sitzen und sich mit ihr beschäftigen.
Ein anderer Punkt ist natürlich Cassy, die Katze meiner Mutter. Ich bin gespannt wie die beiden sich vertragen. Für meine Mutts ist es auch schon ein kleiner Test, da sie sich eine zweite Katze holen wollen, ob Cassy überhaupt mit anderen Katzen kann. Aber unsere ist ja aus dem Tierheim und wird sich schon zu wehren wissen.

***

Jetzt hab ich wieder gelbe Finger und Nägel vom Rauchen. Und ich bekomme den scheiß Nikotin so schlecht ab. Zum Kotzen ist das. Ich bin wieder auf selber Drehen umgestiegen, weil die Stix nicht mehr produziert werden und mir normale Zigarette einfach zu teuer sind.
Ja, ich weiß das Rauchen ungesund ist und ich weiß auch, dass ich eigentlich damit aufhören sollte. Aber wie das bei mir nun mal so ist, mir fällt nichts einfach. Ich habe schon zig mal versucht aufzuhören, aber nie Erfolg gehabt. Ich bin ein absoluter Suchtraucher. Ich kann einfach nicht so von einem zum anderen Tag aufhören, egal wie sehr ich es mir vornehme.
Ich werde, wenn ich die Sache mit meiner Krankenversicherung auf die Reihe bekommen habe, mal zum Arzt gehen und mich beraten lassen, ob es nicht irgendetwas effektives gibt, was mir das Aufhören erleichtert. Arme Christin. Wenn es wirklich durchziehe, werde ich die erste Zeit wohl ungenießbar sein. Aber da muss sie durch. Daran kann ich nichts ändern.

Wenn ich aufgehört habe, wollen wir dann auch gleich das Arbeitszimmer renovieren. Das hat es durch meine Qualmerei echt mal nötig, aber vorher brauchen wir das gar nicht machen.

***

Wenn ich jetzt so auf den zurückliegenden Tag zurückblicke, war es alles in allem ein recht schöner Tag. Anstrengend zwar, aber ich war beschäftigt und das ist ein gutes Gefühl. Ich werde jetzt noch Wasser trinken, eine selbst gedrehte Zigarette rauchen und dann ins Bett verschwinden.

Gute Nacht.

5 Gedanken zu „Katzenhaare, gelbe Finger und Berlin.“

  1. WARUM WIR FROH SIND, KEIN MANN ZU SEIN:
    Weil es eindeutig schöner ist wenn die „Herren der Schöpfung“ den Müll runter nehmen müssen 😀

Kommentare sind geschlossen.