Resümee des Jahres 2006.

Resümee des Jahres 2006.

2006. Ich möchte nicht behaupten, dass das ganze vergangene Jahr durchweg schlecht war. Es gab doch einige Momente und Tage, die sehr schön und glücklich waren – insbesondere in der zweiten Hälfte, aber alles in allem erlebte ich eines meiner schlechtesten Jahre überhaupt.
Vieles habe ich schon berichtet, wie die Probleme mit Christin. Die gingen zum Schluss so weit, dass wir uns beinahe getrennt hätten. Dazu ist ein Glück nicht gekommen. Nachdem ich ein paar Wochen meine Nächte auf der Couch verbracht hatte und ich mir die Zeit nahm, mal wirklich über mich nachzudenken, Sprachen wir uns gründlich aus. Ich hatte das Gefühl, das Christin zum ersten mal wirklich richtig offen war. Wir lebten ja vorher nur noch aneinander vorbei und Finanziell ging es auch immer weiter bergab. Aber wir haben uns zusammengerauft und nochmal ganz von vorne angefangen. Seit diesem Zeitpunkt läuft es wieder sehr gut in unserer Beziehung. Ich bin auf jeden Fall guter Dinge was unsere gemeinsame Zukunft betrifft.

In Puncto Kohle hat sich mittlerweile auch etwas getan. Am 27.07.06 musste ich ALG II beantragen und habe den Antrag am 22.08.06 abgegeben. Was ich zu der Zeit noch nicht wusste, dass die Pappnasen aus meinem Jobcenter geschlagene 5 ½ Monate brauchen werden, um den Antrag zu bearbeiten. Nach vielen Wochen, wenn nicht Monaten- ich bin einfach zu geduldig in solchen Angelegenheiten – bin ich hingegangen und habe nachgefragt. Es hieß, der Antrag wird noch bearbeitet. Ein zweiter Besuch brachte auch nur das gleiche Ergebnis. Nun gut, dachte ich mir und rief Anfang Dezember dann an. Dabei kam heraus, dass ich eine falsche BG Nr. bekommen habe und der Antrag unter einer ganz anderen Nr. lief und immer noch nicht bearbeitet wurde. Warum man das bei meinen Besuchen nicht erkannte, bleibt wohl für immer ein Rätsel oder ein Geheimnis der Behörde. Nach meinem Anruf kam jedenfalls Bewegung in die Sache und innerhalb von 1 ½ Wochen hatte ich mein Geld. Ein dicke Nachzahlung. Wie viel ich bekommen habe, wird mein Geheimnis bleiben.
Soviel also zum Jobcenter. Der neue Antrag ist schon abgegeben.

Ich hatte am Ende des letzten Jahres wirklich eine menge Zeit, um über mich und meine Zukunft nachzudenken.
Ich stellte mir immer wieder die Frage, warum ich andauernd meine Jobs hinschmeiße, bzw. verliere. Christin brachte mich auf die Lösung. Nach ihrer Meinung bin ich schlicht und ergreifend unterfordert. Ich denke, ich kann ihr recht geben. Bei jedem neuen Job, habe ich immer alles Neue in mich eingesogen wie ein Schwamm. Sobald aber nicht neues mehr kam, schwand mein Interesse und ich langweilte mich. Frust war die Folge, ein Hebel legte sich in meinem Kopf um und ich schmiss wieder alles hin.
Wie schon gesagt, habe ich viel nachgedacht und mir nach meiner Erkenntnis die Frage gestellt, was ich eigentlich möchte – schon immer wollte. Bisher tat ich immer nur das, von dem ich dachte, dass es von mir erwartet wurde, aber diese Zeit ist nun vorbei. Ich weiß jetzt endlich, was ich wirklich will und wie ich es erreiche. Ich will Schreiben. Ich wollte schon vor 16 Jahren Schreiben, habe mich aber nicht getraut. Jetzt traue ich mich.
Um nicht ganz unbedarft an die Sache zu gehen, habe ich mich entschlossen, erstmal mein Abi nach zu machen. Ich werde ab Sommer auf das Abendgymnasium in Rostock gehen. Danach möchte ich gerne auf das Deutsche Literatur Institut in Leipzig, aber da lege ich mich noch nicht fest. Die Zeiten, dass ich große Pläne geschmiedet habe sind vorbei. Ich lasse mich treiben und werde sehen, wohin mich mein Weg führt. In der Zwischenzeit werde ich anfangen Fachliteratur übers Schreiben zu lesen und die Geschichten, die in meinem Kopf rumspuken aufzuzeichnen.
Die erste habe ich schon fertig. Es ist eine Kurzgeschichte. Sicher ist sie kein literarisches Meisterwerk und kann sich bestimmt nicht mit anderen Geschichten von namenhaften Autoren messen, aber ich glaube, dass die Geschichte an sich doch interessant ist und ein paar gute Ansätze erkennbar sind. Ich bin ja auch noch beim Lernen. Ich sage immer, es ist noch kein Meister von Himmel gefallen.
Die Geschichte zu schreiben war anstrengend, aber ich möchte die Erfahrung, die ich während des Schreibens gemacht habe, nicht missen. Zu erleben, wie sie sich immer weiter entwickelte, war etwas ganz besonderes für mich.
Vielleicht werde ich ja mal so gut, dass ich davon leben kann. Wünschen würde ich es mir. Bis es soweit ist, werde ich wohl anderweitig arbeiten müssen. Für mich steht mein Abi aber erstmal an erster stelle. Vielleicht werde ich ja einen Teilzeitjob bekommen. Von irgendetwas muss man ja leben. Christin unterstützt mich bei meinem Vorhaben und darüber freue ich mich besonders.
Wenn jemand Interesse daran hat, die Geschichte zu lesen, um mir dann vielleicht auch noch seine Meinung kund zu tun, soll mir privat schreiben.

Ja, 2006 war schon ein schreckliches, aber auch ein besonderes Jahr. Ich bin dazu übergegangen, in allem etwas positives zu sehen. Schaue ich jetzt so zurück, muss ich sagen, dass es mir doch einiges gebracht hat und ich kann jetzt voller Freude und gespannt in in dieses Jahr blicken.

Ich wünsche allen ein gutes Jahr 2007, auch wenn es heute schon ein wenig spät dafür ist.